Jetzt einen Nussbaum schenken
Artikel im Freiämter 23. 3. 2018
Die meisten Lebensbäume im Lebensbaum-Park in Aesch am
schönen Hallwilersee sind Walnussbäume (juglans regia). Doch nicht nur im
Keltischen Baumkreis geborene (24.10-11.11.) pflanzen sich einen Nussbaum. Der
Lebensbaum wird dem Kind nach der Geburt,
der Hochzeitsbaum dem Brautpaar zur
Hochzeit geschenkt als Symbol des Lebens und der Ewigkeit
Den Nussbäumen behagt das milde Klima am See und sie
liefern drei Jahre nach dem grossen Pflanzfest schon die ersten Nüsse. Die
Kinder, welche hier von Eltern, Grosseltern oder Paten einen eigenen Lebensbaum
erhalten haben, tragen die Nüsse voller Stolz nach Hause.
Doch nicht nur Nussbäume, auch Äpfel-, Birnen- und
Zwetschenbäume von ProSpezieRara sorgfältig ausgewählt, warten darauf im Herbst
einen kleinen neuen Besitzer zu bekommen. Jedes verliebtes Hochzeitspaar darf
seinen Baum eigenhändig an der Pflanzfeier am
Nächste Pflanzung von Lebensbäumen im Herbst
Iris und Lukas Frey vom Klosterhof Muri haben ihr Projekt eines Lebensbaum-Parks erfolgreich umgesetzt- alle Plätze sind vergeben. Bei Verena und Kurt Huwiler vom Weingut Klosterhof in Aesch hingegen sind noch einige Stellen frei. Im November findet die nächste Pflanzung statt.
Beinahe 50 Lebensbäume können im luzernischen Aesch am südlichen Ende des Hallwilersees noch gepflanzt werden. Da der Park in Buttwil von Iris und Lukas Frey vom Klosterhof Muri mit rund 400 Bäumen mittlerweile voll ist, entschieden sich Verena und Kurt Huwiler vom Weingut Klosterhof in gegenseitiger Absprache mit den Freys einen zweiten Lebensbaum-Park zu eröffnen. Die nächste Baumpflanzung in Mitten eines Erholungs- und Wandergebietes wird am 2. November stattfinden.Aargauer Zeitung 23.3.2013 Dominik Kobelt
Buttwil:
Vor zehn Jahren, zum 200- Jahre- Jubiläum des Kantons,
eröffnete der Lebensbaumpark.
Wer noch einen Baum will, muss allerdings nach Aesch.
Aargauer Zeitung 25. Nov.2010 Eddy Schambron
Familie Huwiler pflanzt Reben und Lebensbäume
Im Klosterhof wird wieder Wein gekeltert.
Kundenzeitschrift EKG- Gesundheitskasse
Mir z`lieb, Porträt Kurt Huwiler
Oktober 2009 Mitra Devi
Kurt Huwiler bewirtschaftet seit ein paar Jahren den Rebberg des ehemaligen mittelalterlichen Klosters Muri. Am Südhang des Hallwilersees baut er Rot- und Weissweintrauben an. Daneben pflanzt er auf einem idyllischen Stück Land Lebensbäume als Symbol bei der Geburt eines Kindes.
Seine Haut ist gebräunt von der Sonne, die Hände zeugen von der Arbeit im Freien, kleine Fältchen um die Augen verraten, dass er gerne lacht. Kurt Huwiler, Viertgeborener von fünf Geschwistern und gelernter Landwirt, lebt und arbeitet am Ort seiner Kindheit, dem Klosterhof im luzernischen Aesch. Vor dem Dorf liegt der malerische Hallwilersee mit seinen sanften Hügeln. Auf einem der Hügel hat der 48-Jährige mit seiner Frau Verena einen Lebensbaum-Park lanciert, ein Stück Land, auf dem im Laufe der Jahre Dutzende von Obst- und Nussbäumen wachsen werden. «Es sind Hochstammbäume von der Pro Specie rara», erklärt er, «alte Sorten, die besonders robust und kaum anfällig für Krankheiten sind.»Die Idee dazu hatte ein entfernter Verwandter, der bereits gute Erfahrungen damit gemacht hat. Möchten frischgebackene Eltern, Grosseltern oder Göttis die Geburt eines Kindes mit einer besonderen Feier begehen, haben sie die Möglichkeit, auf dem Land von Bauer Huwiler einen Baum zu setzen. Ebenso bei der Gründung einer Firma oder anderen Feierlichkeiten.
Zwanzig Jahre lang können die Besitzer die Entwicklung des Baumes beobachten und Früchte oder Nüsse ernten. Zur Auswahl stehen Äpfel-, Birnen-, Kirschen-, Zwetschgen- und Nussbäume sowie Edelkastanien, Ebereschen und Speierlinge. Die Idee begeistert immer mehr Menschen. Den Anfang gemacht hat Huwilers Sohn Nathan, der als junger Vater für seine Tochter Julia eine Linde pflanzte. Kurt Huwiler und seine Familie arbeiten nach den Richtlinien der «Integrierten Produktion»(IP), was bedeutet, dass im Pflanzenschutz nur so viele Hilfsmittel wie nötig verwendet werden und vermehrt auf Nützlinge gesetzt wird. Bei seinen Lebensbäumen verzichtet er völlig auf die Behandlung mit Chemikalien. Stolz zeigt er über den Seetaler Sonnenhang, auf dem bis jetzt sechzehn Jungbäumchen stehen. Ihre Äste sind noch fein und filigran, doch bald werden stämmige, Früchte tragende Bäume daraus.
Lebensbäume
Die Idee, zur Geburt eines Kindes einen Lebensbaum zu pflanzen, stammt von Lukas und Iris Frey aus Muri, deren Land einst ebenfalls dem Kloster Muri gehörte. Vor sechs Jahren initiierte das Ehepaar den ersten Lebensbaum-Park, der mit 400 Bäumen inzwischen voll ist. Das Projekt wurde mit dem landwirtschaftlichen Innovationspreis ausgezeichnet.
Freys gelangten an die Bauernfamilie Huwiler in Aesch, die vor anderthalb Jahren am Hallwilersee den zweiten Park eröffneten. Ein Lebensbaum auf einer Landparzelle von 10x10 Meter kostet 1050 Franken. 20 Jahre kann das Gedeihen der Pflanze, symbolisch mit dem Wachstum des Kindes, miterlebt und Obst oder Nüsse geerntet werden. Zweimal im Jahr finden auf dem Klosterhof Setzaktionen statt, jeweils im Frühling und im Herbst – das nächste Mal Ende Oktober.
www.lebensbaum-park.ch
Bauernzeitung
Innovation/Seetaler Landwirt lanciert Pflanzung von
Lebensbäumen
18. Juli 2008 Josef Kottmann
Dem jungen Vater Natan Huwiler schenkten Kollegen zur Geburt seiner Tochter
Julia Bättig eine Linde als Lebensbaum. In einer feierlichen Zeremonie pflanzten
Grossvater Huwiler, sein Sohn Nathan und die zweijährige Julia den geschenkten
Baum und eröffneten damit den ersten Lebensbaum-Park der Zentralschweiz. "In der
mobilen Gesellschaft sind die Leute oft entwurzelt, da tut ein Baum als fixer
Punkt im Leben gut", erklärt Wein- und Ackerbauer Kurt Huwiler. zusammen mit
seiner Frau Verena bewirtschaftet er den Klosterhof in Aesch, 14.5 ha Land,
davon 1.5 ha Weinreben, der Rest Ackerbau und Extenso-Wiese mit Hochstammbäumen.
Für 1000 Franken einen Baum für 20 Jahre
Auf dem Areal von gut einer Hektare, am Hallwylersee gelegen, bekommt man für
1000 Franken eine Landparzelle von 10x10 Meter für 20 Jahre. Darauf wird
gemeinsam ein Hochstammbaum gepflanzt, ausgewählt aus einer Liste alter
Apfelsorten, aber auch Kirsch- und Nussbäume, Zwetschgen, Birnen, Edelkastanien,
Speierling oder Eberesche sind möglich. An jedem Baum wird ein Schildchen
angebracht mit Namen der Baumart und Besitzer, der grundsätzlich auch
nutzungsberechtigt ist. Ob der Vertrag nach 20 Jahren verlängert wird, die Bäume
werden dann erst ins beste Alter kommen, das überlasse er der nächsten
Generation, sagt Kurt Huwiler, doch eine Weiterführung sei denkbar.
Der Baumpark soll zum Treffpunkt werden
Huwilers pflegen die Bäume, sorgen für gutes Gedeihen und mähen die Wiese. "Die
Leute sollen sich hier wohl fühlen. Im Park am Seeweg wird eine Blumenwiese mit
einer Vielfalt von Bäumen entstehen, und eine Feuerstelle mit Bänken wird zum
Verweilen einladen", erklärt der initiative Bauer. Nahe liegend ist es, dass die
Besucher gelgentlich einen Tropfen von Huwilers Rebberg geniessen oder ein
Festchen im gewölbten Weinkeller vom Klosterhof werden steigen lassen. Im
romantischen und gepflegten Raum finden bis zu 34 Personen Platz, die
Gästebewirtung bringt eine zusätzliche Wertschöpfung zur Landwirtschaft.
Die Idee kam vom Klosterhof Muri
Die Idee "Lebensbaum-Park" hat die Familie Huwiler von Lukas und Iris Frey,
Klosterhof, Muri, zugespielt erhalten, beides Besitzer eines ehemaligen Hofs vom
Kloster Muri. Familie Frey hat vor fünf Jahren mit einem Lebensbaumpark begonnen
und ist heute mit 370 verkauften Bäumen bereits ausgebucht. So seien sie an
Familie Huwiler in Aesch gelangt, erklärte Iris Frey. Sehr beliebt sind Linden,
Kirsch- und Nussbäume. Beat Felder vom Lawa sieht solche Bäume gerne, denn sie
zählen als Hochstämme und sind nicht anfällig auf Feuerbrand.
Chance für das Hochstammland Seetal
Der Lebensbaumpark sei eine Chance für die ganze Umgebung, meinten
Gemeindeammann Pius Höltschi, Aesch, und Josef Wermelinger von der IG Hochstamm
Seetal. Die Gemeinde Aesch nütze das Projekt "Lebensbaumpark", um den
Naturschutzleitplan umzusetzen und den See mit dem davor liegenden Gelände und
der Landwirtschaft zu vernetzen, so Höltschi. Josef Wrmelinger sieht im Park
eine weitere Chance für das Hochstammland Seetal.
Neue Luzerner Zeitung
Ein Baum-Park für Kinder
12.Juli 2008 Luzia Mattmann
Etwas ungelenk hält die zweijährige Julia Bättig die Giesskanne in der Hand. Sie
pflanzt ihren Lebensbaum, eine Linde. "Ein Geschenk vom Götti" sagt Grossvater
Kurt Huwiler. Seine Enkelin hat gestern auf dem Klosterhof in Aesch offiziell
den Lebensbaum-Park eröffnet, auf einem Feld mit Blick auf den Hallwilersee.
Die Idee ist simpel: Eltern können für ihre Kinder einen Baum auswählen, und
dieser begleitet sie 20 Jahre lang. Für rund 1000 Franken bekommt die Familie
ein 10x10 Meter grosses Landstück mit einem Hochstammbaum darauf, das sie
jederzeit besuchen kann. Auch die Früchte am Baum gehören ihnen. Den Unterhalt
besorgen Huwilers: Gras mähen, Bäume schneiden, die Bäume vor Schädlingen
schützen. Nach 20 Jahren läuft der Vertrag aus. Er kann möglicherweise erneuert
werden.
Die Idee für den Park stammt von Lukas Frey aus Muri. "Wir führen bereits einen
Lebensbaumpark, aber der ist jetzt voll." Rund 370 Bäume stehen auf dem 4
Hektaren grossen Grundstück in Buttwil AG, auf dem Rücken des Lindenbergs. An
jedem Baum baumelt ein Schildchen: Der Name der Baumart und der Name des Kindes,
dem er gewidmet ist. Am beliebtesten seien Linden, Nussbäume und Kirschbäume,
sagt Frey. "Wir bekommen immer noch Anfragen von Eltern, die jetzt ein zweites
Kind haben und auch für dieses einen Baum pflanzen wollen. Deshalb haben Freys
Ausschau gehalten nach einem anderen Bauernpaar, das die Idee fortführen möchte-
und sind bei den befreundeten Huwilers fündig geworden.
"Die Leute sollen sich wohl fühlen und verweilen bei ihrem Baum", sagt Kurt
Huwiler. "Wir möchten eine Feuerstelle einrichten und Bänke aufstellen." Damit
schlägt er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Familien haben es so nicht
nur gemütlicher, sondern Direktvermarkter Huwiler bekommt viele potenzielle
Kunden auf den Hof. "Manche Leute mieten vielleicht unseren gemütlichen
Gewölbekeller oder degustieren von unserem Wein", hofft er.
Finanziell lohne sich die Lebensbaum-Anlage allein nämlich kaum, berichtet Lukas
Frey. "Nur schon die Bäume kosten je um die 150 Franken, dazu kommt die Pflege
während 20 Jahren."
Aargauer Zeitung
Ein zweiter Lebensbaumpark
8. Juli 2008 Buttwil/Aesch
Das mit dem landwirtschaftlichen Innovationspreis ausgezeichnete Projekt
"Lebensbaum-Park" geht in die zweite Runde. Der von Lukas und Iris Frey aus Muri
vor fünf Jahren initiierte Baumpark in Buttwil ist voll bepflanzt. Seit dem
Start haben Eltern für ihre Kinder oberhalb des Flugplatzes rund 400 Bäume
gepflanzt. Die positiven Reaktionen haben die Bauernfamilie Kurt und Verena
Huwiler in Aesch LU bewogen, den zweiten Lebensbaum-Park anzulegen. Der erste
Baum im neuen Park wird am Freitag gepflanzt.
Ökologo
NUMMER 1, MÄRZ 2007 Menta Scheiwiler
EIN SYMBOL DES WACHSENS UND
LEBENS
Iris und Lukas Frey haben auf ihrem Hof eine alte Bauerntradition neu belebt:
den Brauch, für das Neugeborene einen Baum zu pflanzen.
Lebensbaum-Kinder dürfen ihren stämmigen Freund jederzeit besuchen, zwischen den
Ästen herumklettern und die Früchte ernten.
Wenn der Frühling an den Hängen des Lindenbergs erwacht, kommt er manchmal nicht
umhin, sich zuerst einmal verdutzt die Augen zu reiben. Es sind nicht die
frischen Gräser, die sein Erstaunen wecken. Es sind die bunten Motive, die
zwischen zarten Knospen baumeln und ihn auf ungewohnte Art willkommen heissen im
Lebensbaum-Park im aargauischen Buttwil. Iris und Lukas Frey, die den Park 2003
ins Leben gerufen haben, freuen sich über den liebevoll hergestellten
Baumschmuck, über Lokomotiven, Marienkäfer und Herzen, von denen ein grosser
Teil mit Kindernamen beschriftet ist.Aber: «Bändeli, Schnüre und Nuschi, die das
Wachstum der Bäume hindern, werden von uns abgelöst und am Pfosten bei der
Pflanzstelle angebracht», sagt Iris Frey. Unbeeinträchtigtes Aufwachsen ist es
schliesslich auch, das sich die Eltern, Grosseltern und Paten für ihre Kinder
wünschen, denen sie symbolisch zur Geburt oder zur Taufe einen Lebensbaum im
Park geschenkt haben.
Standortgerechte Baumarten
«Lebensbäume stehen für Beständigkeit, Verwurzelung und Heimat», verdeutlicht
die initiative Bäuerin. Es seien Werte, mit denen das Projekt einen Kontrapunkt
zur herrschenden Konsum- und Wegwerf-Mentalität setzen möchte. Die Botschaft
kommt an: 340 Kinder haben bereits ihren persönlichen, beschilderten Baum am
Linden-berg, wo übrigens im Frühling nicht nur Linden blühen. Die Eltern der
Lebensbaum-Kinder können aus einer umfangreichen Liste den passenden Baum für
ihr Kind auswählen. Unter den sechzehn Baumarten im Park, dessen
Naturwiese vielen Kleinlebewesen Unterschlupf und Nahrung bietet, sind
ausschliesslich einheimische, teilweise gefährdete Laub- und Obstbäume zu
finden.
Für gemeinsames Grosswerden ist gesorgt: Das Gelände in unmittelbarer Nähe des
«Klosterhofes», wo Familie Frey Schweinezucht und Ackerbau betreibt, ist frei
zugänglich. «Die Kinder und ihre Angehörigen dürfen die Bäume jederzeit
besuchen, zwischen den Ästen herumklettern, die Früchte ernten», so Iris Frey.
Grosse und kleine Baumpflanzer setzen ihre Schützlinge im Rahmen einer
Pflanzfeier selbst in die Erde ein, um die Pflege und den Unterhalt kümmert sich
die Bauernfamilie. Das bäumige Geschenk beinhaltet einen Vertrag mit einer
Laufzeit von 20 Jahren. Der Jahresbeitrag beträgt 50 Franken. «Nach Ablauf
entscheidet das mittlerweile flügge gewordene Kind, ob es den Vertrag verlängern
oder den Baum als Bänkli nach Hause nehmen will», sagt die Initiantin
schmunzelnd.
Preiswürdige Leistung
Die Projektplanung, daneben Kriterien wie Nachhaltigkeit und Einzigartigkeit
überzeugten auch die Jury, die die kreative Bauernfamilie vor kurzem mit dem
überzeugten auch die Jury, die die kreative Bauernfamilie vor kurzem mit dem
zweiten Rang des Innovations- und Förderpreises Landwirtschaft des Kantons
Aargau bedacht hat. «Hinter jedem Projekt stehen Personen und Bauernfamilien,
die sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Es sind offene,
begeisterungsfähige, zielstrebige Menschen, die sich von einer Idee, einer
Innovation fesseln lassen», hiess es an der Verleihung des von der Aargauischen
Landwirtschaftlichen Kredit- und Bürgschaftskasse (ALK) und der Abteilung
Landwirtschaft des kantonalen Departements Finanzen und Ressourcen
ausgeschriebenen Preises. Man darf gespannt sein, was sich Iris und Lukas Frey
als Nächstes einfallen lassen. Ihr kinder- und naturfreundlicher Lebensbaum-Park
bietet nur noch Platz für etwa 20 Bäume. Der nächste Pflanztag ist am
3.November.
Weitere Informationen unter www.lebensbaum-park.ch.
Risk management
Eine Zeitschrift der National Versicherung, Basel 2/2006
Auch andere Landwirte tun etwas, statt zu jammern. Einige
Beispiele:
LEBENSBAUM-PARK in Buttwil AG: Park, in dem für ein Neugeborenes als
Symbol für Leben ein Laubbaum gepflanzt werden kann. www.lebensbaum-
park.ch
Die Grüne
Wachsen mit dem eigenen Baum
2. November 2006 Esther Zimmermann
Das gastfreundliche Ehepaar Iris und Lukas Frey, die Schöpfer der Idee
«Lebensbaum»
Jeder der 340 Bäume im Lebensbaumpark im aargauischen
Buttwil wächst für einen Menschen. Vergangene Woche ist die Familie Frey für ihr
Projekt mit dem kantonalen Innovationspreis im 2. Rang ausgezeichnet worden.
Sie gilt als der Baum des Volkes und nimmt als Hausbaum seit Menschengedenken
den ersten Rang ein. Rund um die Linde spielte sich das gesellige Leben ab und
unter ihr wurde Gericht gehalten im Glauben, dass der Baum bewirken könne, dass
die Wahrheit ans Licht käme.
Im Lebensbaumpark im aargauischen Buttwil ist die Linde ebenfalls der am
häufigsten gepflanzte Baum. «Am zweithäufigsten wird der Nussbaum gewählt»,
bilanziert Iris Frey weiter. Die Bäuerin und ihr Mann Lukas Frey sind die
Initianten des Lebensbaumparks. Sie bieten damit Eltern, Grosseltern und Paten
Gelegenheit, einem Kind zu seiner Geburt als Symbol des Lebens einen Baum nach
Wahl zu pflanzen auf einer Wiese.
Wer sich für ein Baumgeschenk im Park entscheidet, schliesst mit Freys einen
Vertrag ab. Dieser gilt für zwanzig Jahre mit der Möglichkeit zur Verlängerung
und regelt den jährlichen Patenbeitrag über 50 Franken und die sorgfältige
Baumpflege durch den Bauern. Der Baumsetzling wird unentgeltlich zur Verfügung
gestellt. Das Projekt ist somit eher knapp kalkuliert, zumal Freys gemäss
Ökoqualitätsverordnung für die Bäume keine Beiträge zustehen Die Baumdichte pro
Hektare ist so gross, dass die Anlage als Dauerkultur eingestuft worden ist.
Bevor die Idee des Parks überhaupt umgesetzt werden konnte, gab es zudem eine
rechtliche Hürde zu nehmen. Es musste für den Park eine Baubewilligung eingeholt
werden, da das Land damit einem nichtlandwirtschaftlichen Zweck zugeführt worden
ist.
Auf dem zweiten Rang klassiert
Die Eröffnung des Parks erfolgte im Rahmen einer Feierlichkeit zum200 jährigen
Jubiläum des Kantons Aargau. Aus diesem Anlass hat die Regierung vorgängig 64
Projekte ausgewählt und in der Umsetzung unterstützt, der Lebensbaumpark war
eines davon. 200 Neugeborene haben in diesem Jahr vom Kanton einen Baum
geschenkt bekommen. «Es war eine grosse Ehre für uns, gemeinsam mit dem
Regierungsrat dem ersten Neugeborenen in diesem Jahr zu gratulieren und ihm
einen Baum pflanzen zu können», erinnert sich die Bäuerin.
Drei Jahre sind seither vergangen. Heute wachsen bereits 340 Bäume auf der 3 ha
grossen Fläche mit einer Buntbrache als Untersaat. Zahlreiche Bäume verraten mit
liebevoll gestalteten Namenstafeln etwas über ihre Besitzer. Letzte Woche hat
der Park
an wunderbarer Hanglage oberhalb des Dorfes mit Blick in den Aargau und in die
Berge wiederum eine besondere Würdigung erfahren: die Aargauische
Landwirtschaftliche Kreditkasse und die Fachstellen Landwirtschaft Liebegg haben
Freys für ihre Arbeit mit dem 2. Rang des landwirtschaftlichen Innovations- und
Förderpreis 2006 geehrt. Die Preissumme beträgt 3000 Franken. «Wir freuen uns
sehr über diese Form der Anerkennung unserer Arbeit», sagt Iris Frey.
Die Bäume werden für den Menschen gepflanzt
Der Lebensbaumpark ist bislang das einzige Projekt im Bereich Baumpatenschaften,
das ausschliesslich darauf ausgerichtet ist, dem Menschen einen Baum zu
schenken. In anderen Patenschaften geht es vornehmlich um den Erhalt von
Hochstamm- Obstbäumen und alten Sorten Die Idee des Baums für den Menschen
unterstreichen Freys mit dem Verweis auf Verwendungsmöglichkeiten sowie die
Symbolkraft der Bäume, die den Paten zusätzliches Kriterium bei der Wahl des
Baumes sein kann. So gilt beispielsweise die Birke als Baum der Liebe, des
Lebens und des Glücks, die Nuss als Sinnbild der Fruchtbarkeit und die Eberesche
soll die Kraft haben, Fluch und Unglück vom Haus fernhalten zu können, während
die Zweige der Schwarzerle ganz gezielt vor Hexen schützen. Oder der Kirschbaum:
er wird als dem Mond zu gehörig und als Wohnort von Elfen und Feen bezeichnet.
Und diese würden demjenigen, der sie bei Vollmond unter dem blühenden Baum
beobachte, Unheil bringen.
16 einheimische Laub- und Feldobstbäume
Die 16 Laub- und Feldobstbäume im Park sind eine Auswahl standortgerechter
Arten, die derzeit vom Kanton bewilligt worden sind. Darunter sind mehrere
gefährdete Arten zu finden wie beispielsweise der Speierling und die Wildbirne.
Die Wildbirne ist kaum von der Kulturbirne zu unterscheiden. Wirtschaftlich
hatte sie eigentlich nie grossen Wert, verschönert sich im Herbst intensiv rot.
Der stark gefährdete Speierling wird auf den ersten Blick leicht mit der
Vogelbeere verwechselt. Seine apfel- oder birnenförmigen, bis zu 3 cm grossen
Früchte wurden früher zur Klärung von Most und Wein eingesetzt.
Die Bäume werden von den Paten nach ganz unterschiedlichen Kriterien ausgewählt.
Während den einen gerade die Unterstützung gefährdeter Arten wichtig ist, suchen
andere den Mythos im Baum und Dritte wiederum möchten in erster Linie
einen Baum, von welchem einmal geerntet werden kann.
Iris Frey freut sich, dass das Hauptziel des Lebensbaumparks erreicht werden
konnte. Es ist dies die Idee, den Menschen einen Bezug zur Natur allgemein sowie
zum Baum im Speziellen zu verschaffen. Und indem Freys den Menschen einen Baum
schenken, möchten sie einen Kontrapunkt setzen zur Konsum- und
Wegwerfmentalität, zur Schnelllebigkeit in der heutigen Zeit, die dem Menschen
die Orientierung erschweren kann. Der Lebensbaum soll stehen für Beständigkeit,
Verwurzelung, und
könne «Heimat» im wörtlichen wie im übertragenen Sinn bedeuten. So wird dem Baum
sein Platz sein Leben lang sicher sein und er Er kann so für seinen Besitzer zu
einem verlässlichen Partner werden, der sich mit ihm verändert, wächst und älter
wird.
Natürlich
Ein Baum fürs Leben
rbe November 2006
Im Lebensbaum-Park in buttwil können Eltern, Grosseltern oder Paten ihrem Kind
ein Geschenk fürs ganze Leben machen: Sie pflanzen ihm einen eigenen Baum, der
die kinder und Jugendzeit des Sprösslings begleitet- fest verwurzelt und im
Wachsen begriffen wie das Kind selbst. Brunnen, Feuerstelle und spielplatz
machen den Besuch im Lebensbaum-Park zu einem beliebten Tagesausflug.
Departement Finanzen und Ressourcen Medienmitteilungen
Die Aargauer Landwirtschaft ist innovativ
Preiswürdige Leistungen ausgezeichnet
In Fislisbach konnte Regierungsrat Roland Brogli vier Preisträger des
Innovations- und Förderpreises Landwirtschaft auszeichnen. Zwei weitere Projekte
erhielten einen Anerkennungspreis.
Die Aargauer Landwirtschaft ist innovativ. Davon zeugen die eingereichten
Projekte für den Innovations- und Förderpreis Landwirtschaft, welcher durch die
Aargauische Landwirtschaftliche Kredit- und Bürgschaftskasse (ALK) und die
Abteilung Landwirtschaft im Departement Finanzen und Ressourcen bereits zum
sechsten Mal ausgeschrieben wurde. Die Projekte zeugen vom Ideenreichtum, der
Risikobereitschaft und dem Unternehmertum der Aargauer Landwirtschaft.
Die Projekte wurden durch eine breit abgestützte Jury nach einem einheitlichen
Bewertungsraster beurteilt. Dabei wurden sieben Kriterien berücksichtigt:
Kreativität und Einzigartigkeit, Imageförderung, Ressourcenbedarf und
Nachhaltigkeit, Wertschöpfung, wirtschaftliches Potenzial, Marketing,
Projektplanung / -präsentation sowie Praxistauglichkeit. Mit dem
landwirtschaftlichen Innovations- und Förderpreis 2006 konnten vier innovative
Projekte und die Menschen, die dahinter stehen, ausgezeichnet werden. Zwei
weitere Projekte erhielten einen Anerkennungspreis.
Der erste Preis im Wert von 5'000 Franken ging an die Bauernhofspielgruppe «Heugümper»
von Christine Heimgartner aus Fislisbach und ihrem Team. Unter dem Motto
«erleben – bewegen – erforschen – verweilen – staunen – geniessen» bietet die
Spielgruppe zurzeit 30 Kindern im Alter von drei bis vier Jahren Raum und Zeit,
um das vielfältige Umfeld eines Bauernhofes kennen zu lernen. Nach Meinung der
Jury deckt das Projekt einerseits ein grosses Bedürfnis der Gesellschaft ab und
vermittelt gleichzeitig den Kindern und den Eltern den Bezug zum Bauernhof.
Mit dem Projekt Lebensbaum-Park klassierten sich Iris und Lukas Frey-Meyer aus
Muri auf dem zweiten Rang. Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums des Kantons Aargau
liessen sie den alten Brauch, bei der Geburt eines Kindes einen Baum zu
pflanzen, in einer innovativen, modernen Form wieder aufleben: 200 Kinder
erhielten im Lebensbaum-Park ihren persönlichen, beschilderten Lebensbaum. In
der Zwischenzeit ist die Zahl auf 340 angewachsen.
Bundesamt für Umwelt BAFU
Umwelt 3/2006
Ein Baum fürs Leben
Im Lebensbaum-Park in Buttwil AG können Eltern, Grosseltern und Paten ihrem Kind
ein Geschenk fürs ganze Leben machen: Sie pflanzen ihm einen Baum, der die
Kinder- und Jugendzeit des Sprösslings begleitet- fest verwurzelt und im Wachsen
begriffen wie das Kind selbst. Brunnen, Feuerstelle und Spielplatz machen den
Besuch im Lebensbaum-Park zu einem beliebten Tagesausflug.
Panorama Raiffeisen
Der 300. Lebensbaum ist gepflanzt
Nicoletta Hermann
Im Lebensbaum-Park in Buttwil AG wurde in feierlichem Rahmen der 300. Baum
gepflanzt. Markus Trüb, Bankleitungsmitglied der Raiffeisen Oberfreiamt, hat
diese ehrenvolle Aufgabe übernommen und einen Apfelbaum aus 16 verschiedenen
einheimischen Laubbäumen ausgesucht. Gepflanzt hat er diesen für die
zweieinhalbjährige Joline. Der Baum wird Joline als SYmbol der Lebens bis ins
hohe Alter begleiten. Ihr Vater Andy und ihre Mutter Sarah hoffen, dass so bei
ihr eine tiefe Beziehung zur Natur entsteht; vor allem dann, wenn sie die Äpfel
einmal selber erntenoder unter ihrem Baum picknicken kann.
Der innovative Landwirt Lukas Frey und seine Frau Iris eröffneten den speziellen
Naturpark vor drei Jahren. Dort können Eltern und Paten ihren Wunschbaum
auswählen und diesen im Namen des Kindes einpflanzen. Eine alte Bauerntradition
und zugleich ein wunderbares , nachhaltiges Geschenk.
Schweizer Familie
Ein Baum für das ganze Leben
Pia Seiler
Iris Frey, 48, feiert ein bäumiges Jubiläum: Vor kurzem hat sie ihren 300.
Lebensbaum verkauft- einen Nussbaumsetzling, den ein Götti für seinen Göttibub
erstanden hat. Nun wartet die Bäuerin aus Muri AG auf mildere Temperaturen,
damit der Setzling in ihrem Baumpark am benachbarten Lindenberg möglichst gut
Wurzeln schlägt. Und ebenso prächtig gedeiht wie die 299 Bäumchen vor ihm: es
sind vor allem Linden-, Kirsch- und Apfelbäume, vereinzelt auch Rotbuchen,
Stieleichen und Birken, die Eltern und Paten ihren Kindern als sinniges Geschenk
mit auf den Lebensweg geben." Wir wollen diesen Bauernbrauch auch Menschen
ermöglichen, die kein eigenes Land haben", sagt Iris Frey und erzählt vom
grossen Nussbaum auf dem Hof, den ihr Mann Lukas vor 50 Jahren gesetzt bekam.
Klar, dass auch die beiden 14- und 16-jährigen Söhne einen Lebensbaum besitzen.
Klar auch, dass die Baumfamilie mit ihren Lebensbäumen etwas verdient: 50
Franken pro Baum und Jahr- ein willkommener Zustupf an das sonst schwindende
Bauerneinkommen. Doch statt darüber zu jammern, kümmert sich Iris Frey lieber
ums Wohl ihrer Baumkunden: " Sie können ihren Baum jederzeit besuchen, auch
seine Früchte ernten. Und wer will, kann das Geburtstagsfest gleich in der
kleinen Schüür im Lebensbaumpark feiern."
Der Sonntag
Der Lebensbaum
Victor Dormann
Die Geburt eines Kindes ist von Alters her mit Bräuchen verbunden. Der
Lebensbaumpark bei Muri AG nimmt eine bäuerliche Tradition in neuer Form auf.
26-05 Lebensbaum.vd.doc
Brigitte Schweiz 15. April 2005
Ein Geschenk fürs Leben
Magda Ganz
Auf dem Klosterhof in Muri (AG) können sie einem Kind ein aussergewöhnliches
Geschenk machen: einen Lebensbaum pflanzen. Jetzt sind wieder Pflanztage
Für Lea Naomi- elf Monate alt- wird ein Waldkirschbaum gepflanzt, "weil zwischen
den weissblühenden Zweigen die Elfen tanzen", erklärt Leas Mami. Sie hat den
Pflanztag besonders liebevoll vorbereitet, Verwandte und Freunde dazu
eingeladen. In einem Korb liegen rote, verschlossene Brieflein mit
Geschenkideen. Jeder Gast hat eines gewählt und signiert. zusammengefaltet
werden die roten Zettelchen in eine Glasflasche gelegt, die im Boden vergraben
wird. Lea Naomi wird sie eines Tages herausholen, sie darf dann die
Überraschungen einlösen, beispielsweise eine Fahrt auf dem See, Kastanien
sammeln im Tessin, Erdbeeren pflücken, den Besuch im Kindertheater.
Für Elias Samuel kam nur ein Apfelbaum in Frage, denn er beisst schon heute
gerne in einen saftigen Apfel, erzählt seine Mutter.
Danuta Dübi ist überzeugt, dass es kein schöneres Taufgeschenk für ihre Mara
gebe als diesen symbolischen Lebensbaum. Wahrscheinlich ist Baumpflanzen auch
für den jungen Vater eine Premiere. Das Pflanzloch war zwar vorbereitet, doch
Beat Dübi musste zuerst um den Wurzelballen ein Drahtgeflecht als Mäuseschutz
legen und den jungen Baum mit reichlich guter Erde einpflanzen.
Klein Levi wird unter seiner Birke picknicken und Gotti Birgitte die prächtige
Sommerwiese mit Königkerzen und Lichtnelken bewundern.
Iris und Lukas Frey vom "Klosterhof" in Muri (AG) sind schon oft durch
aussergewöhnliche Projekte aufgefallen. Ihr Maislabyrinth (1999-2001) zum
Beispiel wurde mit dem Innovations-und Förderpreis des Kantons Aargau
ausgezeichnet. Mit dem Lebensbaum-Park am Lindenberg ermöglichen sie dem Kind,
eine Beziehung zur Natur aufzubauen.
Aargauer Zeitung 4.Oktober 2004
Innovative Bauern- Mit pfiffigen Ideen die Existenz des Hofes
sichern
Ueli Bachmann
Die Arbeitslast ist gross, der Verdienst schlecht: Viele Bauern wissen bald
nicht mehr, wie sie über die Runden kommen. Nicht wenige geben ausf. Pro Jahr
verschwinden in der Schweiz rund 2000 Landwirtschaftsbetriebe. Wer überleben
will, muss sich etwas einfallen lassen.
Viele Bauern setzen deshalb auf Nebenverdienste. Rund 5% des Einkommens werden
heute in der Agro-Touristik erwirtschaftet. Einige pfiffige Bauern wissen sich
dabei mit besonders pfiffigen Ideen zu helfen und die Existenz zu sichern.
"Diversifizieren heisst das doch", sagt lachend Bauer Lukas Frey. Er war der
erste Bauer in der Schweiz, der 1999 ein Labyrinth in einem Maisfeld errrichtete.
Das Feld liess er mit der von ihm selber entwickelten Satellitennavigation
schneiden. 50000 Besucher zählten Lukas und Iris Frey in drei Saisons auf ihrem
Hof. Das Maislabyrinth-Projekt hat viele nachahmer gefunden. Deshalb und wegen
der grossen Arbeitsbelastung haben sie des Projekt eingestellt. Bereits aber
machen sie mit einer anderen Eigenkreation aus sich aufmerksam, mit dem
"Lebensbaum-Park"
Die Idee: Nach alter Bauerntradition kann einem Neugeborenen ein Baum gepflanzt
werden. Der "Lebensbaum" steht bei den Freys in einem naturnahen Park und wird
von ihnen für 50 Franken pro Jahr mindestens zwei Jahrzehnte lang gepflegt und
betreut. Die ersten 200 Lebensbäume wurden 2003 im Rahmen des Aagauer
Kantonsjubiläums gepflanzt. Dieses Jahr sind bereits ein Dutzend Bäume
hinzugekommen. "Ein gepflanzter Baum im eigenen Garten wird bei Wegzug etwa
wegen Scheidung oder Arbeitsplatzwechsel zum Problem. Unsere Kunden schätzen es,
einen auf Jahre gesicherten Standort für ihren Baum zu wissen", sagt Iris Frey.
Wir eltern Juli 04
Ein Baum wächst mit
Text Amira Hafner- Al-Jabaji
Für das Neugeborene einen Baum zu pflanzen, das ist im Lebensbaum-Park in
Buttwil (AG) möglich. Die Anlage ist Symbol für Leben und Zukunft - und ein
herrlicher Ausflugsort.
Der Blick schweift über eine liebliche Landschaft: Das saftige Grün der Wiesen
wechselt sich mit dem warmen Braun frisch gepflügter Felder ab. Das
Farbtüpfelchen auf dem i machen die hübschen roten Dächer und die weiss
gestrichenen Hausmauern des aargauischen Dörfchens Buttwil aus. Eine ländliche
Idylle breitet sich vor der Betrachterin aus. Der Frühlingstag lässt die
Freiämter Gemeinde in bestem Licht erscheinen.
Das Interesse gilt jedoch nicht allein der Gegend mit ihrer herrlichen Aussicht
auf das Mittelland und die Alpen, sondern einer 3 Hektaren grossen Wiese an
einem Hang oberhalb des Dorfes.
Auf den ersten Blick scheint dieser Fleck völlig unspektakulär: Was auffällt,
sind unzählige Jungbäume, die aus der Wiese empor ragen. Keiner grösser als 3
Meter, stehen sie in Reih und Glied. Allesamt tragen sie grüne Plastikhüllen um
ihre noch dünnen Stämme – ein Schutz vor dem Wind aber auch vor Tieren, die sich
an dem zarten Holz laben könnten. Eine Baumschule oder ein Aufforstungsgebiet
würde man vermuten, wären da nicht die gelben Zettel, die an jedem Baum hängen.
Auf denen nicht etwa Fachausdrücke wie „Betula pendula“ (Birke) oder „Fagus
silvatica“ (Rotbuche) zu lesen ist, sondern Namen: Nadia, Matthias, Luca, Anna.
Eine Tafel an der Wand der nahe gelegenen Holzhütte schafft Klärung: „Hier
entsteht der Lebensbaum-Park“, steht in grossen Lettern geschrieben. Die Namen
auf den Zetteln sind die der Babys, zu deren Geburt die Bäumchen gepflanzt
wurden.
Mit dem Lebensbaum-Park lassen die Initianten Iris (47) und Lukas Frey (48)eine
alte und vergessen geglaubte Bauerntradition wieder aufleben: Zur Geburt eines
Kindes pflanzen Eltern, Grosseltern oder Götti und Gotte einen Baum.
Jeweils im Frühling und im Herbst organisiert Iris Frey Pflanzungen. Das
Pflanzritual und ein anschliessendes Fest können von Familie und Angehörigen
beliebig gestaltet werden. „Wann, wie oft und zu welchen Anlässen die Familien
„ihren“ Baum besuchen und wie sie die Beziehung zu ihm pflegen, ist ihnen
überlassen.“ An manchen Bäumen hängt ein Nuggi oder ein Tüchlein, ein Zeichen,
dass zum eigenen Baum auch eine emotionale Beziehung besteht.. „Wir wünschen
uns, dass jedes Kind mit seinem Baum wächst, die Veränderungen erlebt, zwischen
den Ästen herumklettert, in seinem Schatten ein Picknick veranstaltet und auch
die Früchte seines Baumes erntet“, sagt Iris Frey.
Wenn die Kinder20 und damit volljährig sind, können sie entscheiden, was mit dem
Baum passieren soll, ob er zum Beispiel weiterhin auf dem Gelände stehen soll.
„Wer möchte, kann ihn auch zu einem Holzbänkchen verarbeiten lassen und auf
diese Art mit ihm weiterleben“, schmunzelt Iris Frey.
Sie und ihr Mann Lukas trugen die Idee für dieses Projekt viele Jahre mit sich
herum. Das Paar bewirtschaftet mit ihren Söhnen Jules (11) und Mario (13) den
Klosterhof in Muri, einen landwirtschaftlichen Betrieb, der früher zum dortigen
Benediktinerkloster gehörte. Neben Ackerbau betreiben sie Schweine- und
Geflügelzucht. In den vergangenen Jahren erweiterten sie das traditionelle
landwirtschaftliche Angebot durch kreative Ideen zwischen Landwirtschaft und
Freizeit. Als Erste in ihrer Umgebung richteten sie Schnittblumenfelder zum
Selberpflücken ein. 1999- 2003 lancierten sie „das verflixte Maislabyrinth“, das
sich schweizweit als die erfolgreichste Sommer-Freizeitanlage im bäuerlichen
Umfeld erwies.
Weshalb aber entschieden sich nach den gelungenen saisonalen Angeboten für ein
langfristig angelegtes Unterfangen?
„Ein Projekt wie der Lebensbaum-Park macht in unserer westliche Welt besonders
Sinn“ meint dazu Iris Frey. Alles unterliegt bei uns einer rasanten und stetigen
Veränderung. Zunehmende Mobilität, unbeständige Familien- und
Gesellschaftsstrukturen und Wertewandel machen Bleibendes immer rarer. Der
Lebensbaum-Park will dazu wie auch zur bestehenden Konsum- und Wegwerfmentalität
einen Kontrapunkt setzen. „Der Baum steht für Beständigkeit und Verwurzelung und
soll dem Beschenkten im Laufe seines Lebens ein Freund und ein Stück Heimat
sein.“
Zwischen der Idee und den ersten konkreten Schritten lagen Jahre. Der Anstoss
für die Realisation kam während der Vorbereitung zum Jubiläum des Kantons Aargau
im vergangenen Jahr. Die Verantwortliche des Kantons ermunterte die Freys, etwas
Sinnvolles und Nachhaltiges auszuarbeiten. „So brachte ich die Idee des
Lebensbaum-Parks zu Papier und unterbreitete sie dem Kanton.“ Das Konzept stiess
in Aarau auf grosse Resonanz. Bis zur tatsächlichen Umsetzung musste der Gang
durch die Amtsstuben zurückgelegt werden. Im Herbst 2003 wurde exemplarisch für
jeweils Neugeborenes jeder Aargauer Gemeinde ein Baum gepflanzt.
„Der Park ist mit seinen gut zweihundert Bäumen erst zu drei vierteln
bepflanzt“, hält Iris Frey fest. Inzwischen ist die Gründung des
Lebensbaum-Parks auch über die Grenzen des Kantons Aargau hinaus bekannt. Immer
mehr Menschen spricht die Idee, dem Kind einen Baum zu schenken, an.
Wer sich dafür entscheidet, bekommt vertraglich zugesichert, dass sich Iris und
Lukas Frey während der folgenden 20 Jahre um das Wohl der Bäume und um das
ganzen Grundstückes, auf dem gepflanzt wird, kümmern. Wo nötig, werden die Äste
zurückgeschnitten, das Laub zusammengefegt, die Wiese in Ordnung gehalten und
dafür gesorgt, dass sich keine Schädlinge ausbreiten - nach ökologischen
Grundsätzen, versteht sich. Die Freys sind stolz darauf, dass ihr Projekt nicht
nur symbolischen sondern auch ökologischen Nutzen hat. Vor kurzem hat sich eine
Schleiereule im Park eingenistet. Für die Wildbienen stehen eigens präparierte
Holzscheiter als Behausungen bereit.
Die Auswahl der Bäume – es sind 16 verschiedene einheimische Arten – wurde in
Zusammenarbeit mit kantonalen Fachstellen getroffen. Ziel ist es, den Park
möglichst naturnah zu gestalten und die Bäume standortgerecht zu pflanzen. Nebst
häufig vorkommenden Laubbäumen wie der Linde und Birke weist der Katalog auch
Arten, die vom Aussterben bedroht sind und deren Erhaltung durch den Bund
gefördert wird. Zu ihnen gehört die Wildbirne, von der Iris Frey sagt, sie sei
gewissermassen die „Mutter“ aller Birnbäume, deren Früchte wir heute verzehren.
„Die Wildart zeichnet sich aber vor allem durch ausgezeichnetes Holz aus, dass
sowohl für Möbel wie auch zur Herstellung von Musikinstrumenten verwendet werden
kann.“ Und die Früchte des Wildbirnenbaums helfen gegen Durchfall und Migräne.
Wer den Baum weniger nach materiellen Gesichtpunkten auswählen möchte und sich
eher für dessen mythologische Seite der Pflanze interessiert, ist bei Freys
ebenso gut beraten. So erfährt man beispielsweise, dass der Walnussbaum Symbol
für Fruchtbarkeit und die Sommerlinde der Liebesbaum ist. Die Hainbuche steht
für Mut, Standhaftigkeit und Gerechtigkeit und die Stieleiche diente im
Mittelalter als Gerichts- und Orakelbaum.
Ein Ausflug zum Lebensbaum-Park lohnt sich aber nicht nur für Baumbesitzer. Die
Umgebung bietet gerade für Familien viele Möglichkeiten. In unmittelbarer Nähe
des Parks gibt es am Waldrand mehrere Feuerstellen. Die neu angelegten Freiämter
Wanderwege sind alle kinderwagengängig. Die Holzhütte, welche zum Park gehört
darf benutzt werden. Wer sich das Picknick sparen möchte, kann sich im
Restaurant des nahegelegenen Regionalflugplatzes Buttwil verköstigen. Für Kinder
ist nicht nur der dazugehörige Spielplatz, sondern auch die startenden und
landenden Hubschrauber und Kleinflugzeuge eine Attraktion.
Schweizer Illustrierte 7. Juni 2004
Ein Lebensbaum für Léanne
"Wir sind komplett", sagt Johann Vogel, 27, "zumindest für den Moment." Jadil,
5, Ileya, 2, und Léanne, 6 Monate, halten den Aufbauer des Nationalteams auch
neben dem Fussballplatz auf Trab. "Heute morgen hatte ich keinen Platz mehr im
Badezimmer", erzählt Vogel schmunzelnd. "Wies wohl rauskommt, wenn meine Töchter
Teenager sind?" Sicher ist: Bis dann wird der in Buttwil AG, der Heimat seiner
Frau Leslie, 30, gepflanzte Kirschbaum Früchte tragen. "Für Léanne", sagt Mama,
"soll er ein Symbol des Lebens sein."
Freischütz25. Mai 2004
Ausflugs- und Wandertipp im Freiamt
Zu den Linden am Lindenberg
Er macht dem Lindenberg alle Ehre: der neue Lebensbaum-Park beim Flugplatz
Buttwil. Unter den im letzten November gepflanzten 200 Lebensbäumen für
Neugeborene aus der Region und dem ganzen Kanton Aargau waren Linden am meisten
gefragt. Jetzt haben diese ausgeschlagen und blühen bald. 37 junge Linden
wünschten sich Eltern, Grosseltern und Paten als Sorte für den Baum ihres frisch
geborenen Kindes im Lebensbaum-Park. Nun bilden diese Bäume zusammen mit
seltenen Arten wie Speierlinge, Elsbeeren oder Wildbirnen einen zartgrünen
Anziehungspunkt für Naturfreunde und Wanderer: Das erste Mal blühen sie in Reih
und Glied in der neu erstellten Parkanlage oberhalb des Flugplatzes Buttwil und
laden zu einem Ausflug oder zu einer Lindenberg-Wanderung ein.
Ein kurzer Spaziergang
Von Buttwil ist der Lebenbaum-Park zu Fuss in einer halben Stunde gut
erreichbar. Ein Wanderweg führt vom Schulhaus über saftige Wiesen hinauf zum
Flugplatz und von dort weiter zum neuen Park. Eine zweite Route (Kinderwagen
tauglich) führt über die befahrene Flugplatzstrasse. Im Park angekommen findet
man bei der Weidschüür zum Picknicken zwei Feuerstellen, einen Brunnen und
Bänke, welche der Aargauische Gärtnermeisterverband gestiftet hat. Von hier
aus geniesst man einen herrlichen Ausblick ins Bünz- und Reusstal sowie in die
Voralpen. Vielleicht lockt auch das Flugplatz-Restaurant und der Flugverkehr.
...oder eine ausgedehnte Wanderung
Für Wanderfreudige gibt’s eine längere Wanderung ab Muri via Langenmatt –
Buttwil – Lebensbaum-Park. Zurück geht’s dann zuerst eine Viertelstunde
bergaufwärts, wo man die Anhöhe des Lindenbergs erreicht. Hier führt der Weg
links durch den Wald bis zur Waldhütte Geltwil. Unmittelbar danach biegt der Weg
links ab steil hinunter nach Geltwil und von da an weiter nach Muri. (Gesamtwanderzeit:
21/2 bis 3 Stunden)
Anreise
Per Bahn nach Muri (Bahnhof) und von dort zu Fuss oder per Postauto nach
Buttwil.
Lebensbaum-Park – die Idee
Initiiert haben diese Parkanlage Iris und Lukas Frey aus Muri. Als Landwirte
erinnerten sie sich an eine alte Bauerntradition, für jedes neugeborene einen
Baum zu pflanzen als Symbol für Beständigkeit, Verwurzelung und Heimat.
Diese Idee nahm im Jubiläumsjahr 2003 die Aargauer Regierung aus Anlass von '200
Jahre Aargau' auf und schenkte je einem Neugeborenen aus jeder Aargauer Gemeinde
einen Lebensbaum.
Im Park stehen noch weitere Pflanzplätze zur Verfügung. Eltern, Grosseltern oder
Paten können aus 16 Baumarten einen Setzling für ihr Neugeborenes auswählen. Ein
Lebensbaum kostet die Stifter pro Jahr Fr. 50.-.
Mit den 37 frisch gesetzten Linden im Lebensbaum-Park ist nun endlich eine Frage
geklärt. Nämlich weshalb die Freiämter Vorfahren den Mittellandhügelzug
zwischen Reuss- und Seetal 'Lindenberg' getauft hatten: weil es am Lindenberg
tatsächlich Lindenbäume gab und nun wieder gibt – wenigstens im Lebensbaum-Park
beim Flugplatz Buttwil.
Anzeiger für das Oberfreiamt
Heinz Ableggen
200-Jahr-Jubiläum des Kantons Aargau: Lebensbaumpark in
Buttwil eröffnet
Bäume wachsen mit Kindern heran
ab – Es war ein wundersames Bild letzten Samstag am Lindenberg oberhalb von
Buttwil, und Uneingeweihte würden sich wohl die Augen gerieben haben. Aus allen
Richtungen strömte Volk in Massen herbei und versammelte sich neben dem
Flugplatz in einem Festzelt, das alsbald aus allen Nähten platzte. Auffällig zum
ersten: Auf durchschnittlich vier bis fünf Personen kam ein Kinderwagen.
Auffällig zum zweiten: Zahlreiche der Männer und Frauen, und sogar nicht wenige
Kinder, trugen entschlossen Schaufeln auf sich. Schaufeln und Kinderwagen – eine
gewöhnungsbedürftige Kombination. Sollte etwa an einer Grosskundgebung der
politische Boden für eine neue Familienpolitik umgeackert werden?
Nein, es handelte sich nicht um eine politische Demo. Das Jahr neigt sich dem
Ende zu und damit auch das Jubiläumsjahr zum 200-jährigen Bestehen des Kantons
Aargau. In diesem Rahmen wurde neben vielen anderen das Projekt Lebensbaumpark
aus dem Bezirk Muri verwirklicht. Der Kanton schenkt dabei einem im Jahr 2003
geborenen Kind aus jeder Aargauer Gemeinde einen Lebensbaum. Von diesem Angebot
haben bis Anfang November Eltern aus 220 der insgesamt 231 Gemeinden Gebrauch
gemacht.
Und der Eröffnung eben dieses Lebensbaumparks galt das imposante Stelldichein von
Eltern, Babys, Gotten, Göttis, Grossmüttern und Grossvätern, insgesamt waren es
wohl über 1000 statt der erwarteten 400 Personen. Nach der Segnung der
Lebensbäume durch Pfarrer Urs Elsener aus Muri und der Pflanzanleitung durch
einen Baumfachmann ging es in Gruppen aufs rund zehn Gehminuten entfernte Feld,
wo die Familien die jungen Bäume für ihre Sprösslinge an den im voraus
festgelegten Plätzen pflanzten und mit einem Schutzgitter versahen.
Zum Glück spielte das Wetter mit; es war zwar kalt, aber trocken. Darüber war
nicht zuletzt Iris Frey-Meier erleichtert. Sie und ihr Mann Lukas haben den
Lebensbaumpark initiiert. Das Ehepaar bewirtschaftet den Klosterhof in Muri und
bemüht sich seit einigen Jahren, Ideen an der Schnittstelle zwischen
Landwirtschaft und Freizeit zu entwickeln und umzusetzen. Weit über die Region
hinaus bekannt geworden sind sie beispielsweise mit ihren Maislabyrinthen.
Der Lebensbaumpark – er liegt am neu erstellten Freiämterweg und ist mit
öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – fügt sich nahtlos in dieses Konzept.
Iris und Lukas Frei werden die Bäume auf ihrem drei Hektaren grossen Grundstück
während 20 Jahren pflegen. Nach Ablauf dieser Dauer ist es den dannzumal
erwachsenen Lebensbaumkindern freigestellt, ob sie den Baum fällen oder den
Vertrag erneuern wollen.
Die Modalitäten um den Lebensraumpark sind vertraglich abgesichert, einerseits
zwischen dem Kanton und den Betreibern, anderseits zwischen den Betreibern und
den Eltern. In der Nutzungs- und Bewirtschaftungsvereinbarung zwischen letzteren
ist beispielsweise festgehalten, dass Pflege und Nutzung des Parks nach
ökologischen und forstwirtschaftlichen Grundsätzen durch den Grundeigentümer
erfolgen. Er garantiert auch die Nachpflanzung von Bäumen, die vor Ablauf der
Vertragsdauer von 20 Jahren absterben.
Insgesamt bietet der Park Pflanzplätze für 300 bis 400 Bäume. Die freien Plätze
stehen in den kommenden Monaten und Jahren für Neugeborene auch ausserhalb der
Kantonsgrenzen zur Verfügung, gegen ein Entgelt von 50 Franken pro Jahr können
Interessierte einem Kind einen Lebensbaum schenken. Die Jubiläumsaktion bewegt
sich, über die ganze Laufzeit der 20 Jahre, in einem Budgetrahmen von 250'000
Franken. Finanziert wird sie zu 50 Prozent durch den Kanton und zu 12 Prozent
durch Sponsoren, den Rest tragen die Initianten. Das Projekt ist im übrigen mit
der Förderung von seltenen Baumarten verbunden: Zur Auswahl steht ein Katalog
von 16 standortgerechten einheimischen Laubbäumen (siehe Kasten). Diese Liste
wurde in Zusammenarbeit mit kantonalen Fachstellen erarbeitet, und sie enthält
einige seltene bis akut gefährdete Baumarten.
In seiner Ansprache hatte Regierungsrat Rainer Huber auf die starke Symbolik des
Baums hingewiesen: «Er steht für das, was wir diesen Jubiläumskindern
stellvertretend für alle Kinder wünschen: einen guten Halt im Boden, ein
Wurzelwerk, das die nötigen Nährstoffe aus dem Boden zu saugen vermag, einen
starken Stamm und eine ausladende, volle Krone, die in den Himmel blickt.» Er
hoffe, wandte er sich an die Eltern, dass sie ihrem Kind ab und zu einen Besuch
des Lebensbaumparks hier im Freiamt ermöglichen werden, auch wenn die Distanz
zum Wohnort zum Teil gross ist. «Es liegt nun in Ihrer Verantwortung, den
Jubiläumskindern ebenso starke Wurzeln in der Familie wie in einer gesunden
sozialen Umgebung zu ermöglichen. Nehmen Sie diese Verantwortung mit Freude und
Stolz wahr», appellierte Huber abschliessend an die Eltern.
Von den Gemeinden im oberen Teil des Freiamts sind mit Ausnahme von Dietwil alle
Gemeinden mit Neugeborenen dieses Jahres im Lebensbaumpark vertreten – die
Gemeinde Mühlau mit den am 11. Januar geborenen Drillingen Marvin, Andreas und
Lea Koller Brunner gar mit einem ganzen Baumtrio. Aus den andern Gemeinden
stammen die folgenden Kinder: Abtwil: Jeanine Anderhub; Auw: Silvan Manuel
Huber; Beinwil: Muriel Rahel Mathis; Oberrüti: Simon-Lukas Muri; Sins: Tamara
Ivana Fliri; Benzenschwil: Lucien Noël Bournarie; Merenschwand: Romano Jan
Müller; Muri: Florin Kuhn.
Linde und Nussbaum begehrt
Die Eltern der beschenkten Aargauer Jubiläumskinder konnten ihren Baum aus einer
Liste von 16 Arten auswählen. Am begehrtesten war die Linde, für sie haben sich
23 Prozent entschieden, dicht gefolgt vom Nussbaum mit 22 Prozent. Auf den
Plätzen drei und vier sind die Hainbuche und die Wildkirsche mit 15
beziehungsweise 14 Prozent zu finden. 14 Prozent der Auswahl entfielen auf
diverse andere, 12 Prozent auf seltene Baumarten.
Der Katalog umfasst im einzelnen die folgenden Baumarten: Schwarzerle, Birke,
Wildbirne (stark gefährdete Art), Kirsche, Elsbeere (gefährdete Art), Speierling
(stark gefährdete Art), Eberesche, Spitzahorn, Stieleiche, Rotbuche, Hainbuche,
Walnussbaum, Esche, Flatterulme (sehr seltene Art), Sommerlinde, Apfelbaum. (ab)
Orell Füssli/The English Bookshop Zürich
In and around Zürich with Kids; Oktober 2003
Tree of Life Park
Help bring back an old tradition and present a gift symbolising Life and the
future. For the birth or special celebration of your child, have a tree planted
in their name at the Tree of Life Park on the Lindenberg above Buttwil in the
Canton of Aargau. View the selection of trees (information on type, use, and
symbolic meaning) on their website. The recipient is invited to be present at
the time of planting and to visit the tree/park anytime.
© Aargauer Zeitung / MLZ; 2002-07-02;
200 Kinder erhalten ihren Lebensbaum
BUTTWIL · Projekt zum 200-Jahr-Jubiläum des Kantons Aargau stammt von Murianer
Bauern
In Buttwil sollen nach dem Jubiläum 200 Jahre Kanton Aargau für 200 Neugeborene
Lebensbäume wachsen. Die Idee stammt von den Murianer Bauern Lukas und Iris
Frey.
Eddy Schambron
Ein drei Hektaren grosses Grundstück in der Landwirtschaftszone, ganz in der
Nähe des Flugplatzes Buttwil, steht für die Idee bereit. Hier wird 200 Kindern,
welche im Jubiläumsjahr 200 Jahre Kanton Aargau geboren werden, Platz für die
Pflanzung ihres Lebensbaumes zur Verfügung gestellt. Während 20 Jahren können
die Kinder und ihre Eltern an diesem Standort ihren Baum jederzeit besuchen,
sein Gedeihen beobachten und natürlich seine Früchte ernten. Die Idee stammt von
den Klosterhofbauern Lukas und Iris Frey aus Muri. Sie stellen dem Kanton auch
das Grundstück zur Verfügung und werden die Bäume in seinem Auftrag pflegen.
Gegenwärtig liegt das dafür notwendige Baugesuch auf.
Gegen Konsummentalität
Das Projekt will zu einer Sensibilisierung der Konsumgesellschaft beitragen und
ermöglicht Kindern und Familien mit der Pflanzung ihres Hoch stammobstbaumes
beziehungsweise Fruchtbaumes, das jährliche Ernten von einheimischen Früchten in
naturnaher, heimatlicher Umgebung, hält das kantonale Baudepartement fest. Zudem
soll die Restfläche beim Standort Waldmatt ebenfalls mit Obstbäumen -
insbesondere alte Sorten - in Zusammenarbeit mit der Pro Specie Rara bepflanzt
werden. Das Grundstück ist verkehrstechnisch gut erschlossen, liegt in der Nähe
von öffentlichen Parkplätzen und einer Feuerstelle sowie eines Waldrandes.
Zusätzliche Parkplätze als die öffentlichen in der Nähe des Flugplatzes, Zäune
oder andere bauliche Anlagen sind nicht geplant. Weiter hält der Kanton fest,
dass mit der Bepflanzungsaktion und der vorgesehenen extensiven Unternutzung des
Grünlandes die ausgeräumte Landschaft aufgewertet werde und ein vielfältiger
Lebensraum entstehen kann.
Zeichen für die Zukunft
Lukas und Iris Frey haben als Ziel ihres Projektes unter anderem das Setzen
eines Zeichens für die Zukunft und die Erinnerung während 20 Jahren an das
Jubiläum 200 Jahre Kanton Aargau formuliert. «Den Kindern und Familien wird eine
Verwurzelung in ihrer Heimat, dem Kanton Aargau, in wörtlichem und übertragenem
Sinn ermöglicht.» Schliesslich sehen sie das Projekt als Kontrapunkt zur
Konsumgesellschaft und zur Wegwerfmentalität. Finanziert wird es einerseits
durch einen Projektkredit, anderseits durch Sponsoren und die Initianten.
Ausgewählt werden sollen die 200 Kinder, die hier ihren Lebensbaum pflanzen
können, durch das Los. Die Familien der Neugeborenen erwerben auf ihre Kosten
und nach ihren Wünschen einen Baum. Damit leisten sie einen eigenen kleinen
finanziellen Beitrag und setzen sich auch mit den ideellen Werten des Baumes für
ihr Kind auseinander. Die Familie Frey beziehungsweise ihre Rechtsnachfolger
garantieren für den Unterhalt und die Pflege der Bäume und des Geländes nach
ökologischen Grundsätzen, was wiederum vom Kanton finanziert wird. Ausgewählt
werden können ausschliesslich einheimische, standortgerechte Bäume. Eine
entsprechende Artenliste liegt vor. Dabei kann die Familie auch den Zusammenhang
zwischen Baumart und Charakter und/oder das Geburtsdatum des Kindes
berücksichtigen. Nicht gepflanzt werden Nadelbäume. Infrage kommen aber auch
Bäume, deren Früchte üblicherweise nicht geerntet werden.
Waldmatt Hier, oberhalb des Flugplatzes Buttwil, sollen zum Jubiläum 200 Jahre
Kanton Aargau Lebensbäume für 200 neugeborene Kinder gepflanzt werden. FOTO: es
200 Jahre Kanton Aargau feiern und Grenzen überwinden
Kantonsjubiläum 2003: Im Programm ein Murianer Projekt von Bedeutung
Am Fest zum Jubiläum «200 Jahre Aargau» finden zwischen Oktober 2002 und
Dezember 2003 über den ganzen Kanton verteilt 76 Anlässe statt. Die Palette
reicht von ruhigen und besinnlichen bis lautstarken Anlässen.
(Kr./sda) An einer Medienkonferenz vom vergangenen Freitag auf dem Klosterhof in
Muri von Iris und Lukas Frey, die ihrerseits mit einem interessanten Projekt am
Programm beteiligt sind, präsentierten Landammann Ernst Hasler, Staatsschreiber
Marc Pfirter und Projektleiterin Barbara B. Pestalozzi eine Übersicht über den
heutigen Stand der Aktivitäten.
Als einziger Geburtstags-Kanton feiert der Aargau 2003 seinen Eintritt in die
Eidgenossenschaft vor 200 Jahren das ganze Jahr hindurch und über den ganzen
Kanton verteilt. Höhepunkte des Kantonsjubiläums sind der politische Festakt am
26. April in Aarau und das zentrale Jubiläumsfest «aar-go» vom 28. bis 31.
August im Raum Aarburg-Oftringen-Rothrist. Daneben soll der runde Geburtstag in
allen 11 Bezirken mit unterschiedlichsten Aktivitäten gefeiert werden.
«Das Kantonsjubiläum soll zu einem aussergewöhnlichen und farbigen Ereignis für
alle Bevölkerungsgruppen werden», sagte Landammann Ernst Hasler anlässlich der
Medienkonferenz in Muri. Er sei überzeugt, dass die Anlässe, Feste und Projekte
den Zusammenhalt im Kanton stärken werden. Die Expo und der Erfolg unseres
dortigen Kantonstags hätten gezeigt, wieviel Kreativität und
Begeisterungsfähigkeit in uns Aargauerinnen und Aargauer stecken würden.
Querschnitt durch 50 Jahre Aargauer Alltag
Am Festakt in Aarau werden neben Vertretern des Bundes, der Mediationskantone
und aus Baden-Würtemberg (D), auch 100 Aargauer und Aargauerinnen miteinbezogen.
Wer daran teilnehmen darf, wird durch ein Los entschieden. Neben dem Festakt in
der Stadtkirche sind ein Umzug durch die Stadt sowie ein festliches
Begleitprogramm im Regierungsviertel und in der Altstadt vorgesehen.
«Ein Fest der Sinne mit Spass und Genuss» werden soll «aar-go». Rock- und
Popkonzerte, Volksmusik, Lunapark, ein Spektakel mit Wasser, Licht und Feuer.
Und eine Präsentation von Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft wird «einen
Querschnitt durch den Aargau und den Rest der Welt» vermitteln.
Spürbar werden soll das Jubiläum aber auch in den einzelnen Regionen. Vorgesehen
sind 76 Anlässe, davon sind 64 auf Privatinitiative entstanden, wie
Projektleiterin Barbara B. Pestalozzi darlegte. 12 Projekte hat der Kanton
initiiert.
Die Projekte reichen vom Film über die Aargauer Auen, die Open- Air-Oper «Die
Entführung aus dem Serail», über verschiedene Theater- und Musikaufführungen bis
hin zu einer Hörspielproduktion «railtime», einem Wirtschaftsgespräch oder der
Ankunft der Schlussetappe der Tour de Suisse in Aarau.
Zum Schmunzeln anregen soll «SuperAargau»: Aus einem Filmmobil, das den Kanton
bereist, wird ein Filmzusammenschnitt von Amateurfilmern an Haus- und Leinwände
projiziert. Die Filme zeigen Aargauer Alltag der letzten 50 Jahre.
Ebenfalls auf Mobilität setzt «railtime». Es besteht aus drei Hörspielen, die
auf Landschaft, Menschen und Geschichte entlang der Pendlerstrecke Aarau-Baden
abgestimmt sind. Die Hörspiele werden im März 2003 während der Fahrt in einem
eigens dafür bereitgestellten SBB-Wagen abgespielt.
«Für alle viel»
Eher zufällig ins Jubiläumsjahr einbezogen werden die Eröffnung der dritten
Tunnelröhre am Baregg («eine grosse Röhre haben», bemerkte der Präsident des
Projektbeirates, Staatsschreiber Marc Pfirter hiezu) und die Eröffnung der
Kunsthauserweiterung in Aarau oder das Aargauische Kantonalmusikfest in Brugg.
Die Auswahl der Themenbereiche garantiere, meinte er, dass das Jubiläum «200
Jahre Aargau» in seiner Gesamtheit nicht elitär werde. Es habe «für alle viel».
Die Vielfalt der Projekte spiegeln nach Barbara B. Pestalozzi auch die Vielfalt
des Aargaus. Durch sie könne der Kanton der Regionen «erfahren, erlebt, erspürt,
gesehen, umwandert, überdenkt und neu entdeckt werden», sagte sie. Sie freue
sich auf diese enorm breite und zum Teil spartenübergreifende Palette und die
vielen dadurch genutzten Synergien. Rund 3 Mio Franken kosten die 76 Projekte.
Für das ganze Kantonsjubiläum sind 14 Mio budgetiert.
Lebensbaum zum Jubiläum 200 Jahre Kanton Aargau (Titel)
Ein nachhaltiges Ereignis ist der «Lebensbaum Park» auf dem Lindenberg oberhalb
Buttwil. Dabei sollen 231 Bäume gepflanzt werden. 231, weil der Kanton so viele
Gemeinden hat. Ausgewählt und gepflanzt werden die Lebensbäume von Eltern, die
im Jubiläumsjahr Nachwuchs erhalten. Die Idee stammt von Lukas Frey, Klosterhof,
der in der Gemeinde Buttwil Besitzer der Parzelle «Waldmatt» ist, wozu der
Gemeinderat von Buttwil, unter verschiedenen Bedingungen und Auflagen, die
Bewilligung zur Realisierung dieser Grünanlage erteilt hat. Gattin Iris Frey
erläuterte das Projekt.
Die Idee, bei Geburt eines Kindes demselben einen Lebensbaum zu pflanzen, hat
eine sehr alte Tradition. Diese will einem Kind ein Stück Heimat vermitteln,
etwas, das verwurzelt ist und Bezug zur Natur hat. Insebesondere in einer Zeit,
in der die Wohnstrukturen ständigen Veränderungen unterworfen sind. Somit wird
für jedes im Jahr 2003 erstgeborene Kind in den 231 Gemeinden ein Laubbaum
gepflanzt. Der Baum – der in all den kommenden Jahren jederzeit besucht werden
kann – wird dem Kind vom Kanton und dem Sponsoren geschenkt, und für dessen
Pflege wird gesorgt werden.